Mittwoch, 30. November 2011

Weiß man, wie oft ein Herz brechen kann...

... singt Herbert Grönemeyer in einem seiner Lieder. - Ja, wie oft denn eigentlich?

Bevor ich wieder lustiges schreibe muss ich einfach nochmal nachdenklich sein. Jedesmal wenn ich dabei bin jemanden kennen zu lernen, holt mich seit geraumer Zeit die Angst ein. Schuld daran ist, wie soll es auch anders sein, ein Mann. Da ich gerade Résumé ziehe und erst vor ein paar Tagen die letzte CD von gemeinsamen Fotos auf dem Balkon mit dem Hammer zertrümmert habe, ist mir auch klar geworden, dass ich ganze 2,5 Jahre gebraucht habe um damit abzuschließen. All die Männer, die ich bis Dato kennen gelernt habe hatten gar keine reelle Chance mich so kennen zu lernen wie ich bin. Mal davon abgesehen, dass einige auch wirklich nen Knall weg hatten. Ich habe mich verstellt war nicht ich, war unehrlich mir selber gegenüber. Ich hatte das Bedürfnis über alles zu reden ohne zu bemerken, dass ich diejenige war, die immer noch traurig war. Denn ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es für eine Frau nichts schlimmeres gibt im Leben als ein Kind zu verlieren während der Partner mit ner anderen im Bett liegt. - Auch hier liegt das Geheimnis in der Zeit und im verzeihen können, dem Anderen und sich selber. Liest sich komisch, ist aber so. Und bis vor kurzem war ich noch lange Zeit davon entfernt. Ich musste erst im März diesen Jahres an den Ort zurück kehren, wo alles passiert war  um alles los zu lassen. Um zu verstehen, dass alles gut so ist wie es ist und um zu akzeptieren, dass ich traurig sein durfte all diese Zeit.

Natürlich kann ich inzwischen wieder lachen und finde das Leben schön, wenn jedoch der darauffolgende Partner nach so einer Geschichte der absolute Egozentriker ist und da drauf eine Bekanntschaft folgt, die impotent ist...wirds irgendwann schwer. Es wird schwer daran zu glauben, dass es auch noch anders geht, es wird schwer auf das eigene Gefühl zu vertrauen und es wird schwer überhaupt wieder an sowas wie Beziehung zu glauben. Die Angst wieder verletzt und enttäuscht zu werden ist groß und es besteht die Gefahr, dass man sich ganz zurückzieht. Dabei sind wir für Täuschungen doch immer selbst verantwortlich...und sollten froh sein, wenn man ent-täuscht wird damit es ein Ende hat.

Damit das nicht passiert verlege ich neuerdings meine Dates in die Sauna. Zum einen gehe ich gerne da hin und lerne dort auch Menschen kennen, zum Anderen warum nicht? - So sehe ich Freunde lachen, wenn ich erzähle, dass ich nun also ein Date in der Sauna hatte. Ich lache auch und denke gleichzeitig...was ist besser, als einen Menschen so zu sehen wie er ist, ohne Verkleidung, ohne Maskerade und was ist besser, als mich so zu zeigen wie ich bin, nackt, ohne Schutz, verletzbar. Und was gibt es besseres als auch zu zeigen, ich finde mich schön, so wie ich bin und ja, ich bin verletzbar und ich habe Narben, auf dem Körper und im Herzen. Aber wer hat das nicht? Ich habe nichts zu verstecken und bin einfach nur ich, ein Mensch mit Ecken und Kanten und ich vertraue darauf, dass ich nicht verletzt werde. Es gibt dann nur zwei Möglichkeiten, entweder man ist sich derart unsympathisch, dass man es keine 4 Stunden-Karte lang aushält oder man versteht sich richtig gut, so dass man noch ne Stunde nachzahlen muss. Wenn man nichts am Leib hat, kann man über viele Dinge ganz anders reden, weil man nichts hat, was man verstecken kann und nichts hätte zum Verstecken. Vielleicht ist nichts doch besser als zuviel.

Ich denke ich werde meine Dates nun immer in die Sauna oder ins Dampfbad verlegen...wobei man sich im Dampf ja schon wieder zu sehr verstecken kann. Mir wird langsam klar was ich will und es ist schön es zum ersten Mal seit langem benennen zu können. Ich warte nicht mehr sondern nehme die Dinge wieder selber in die Hand. Bisher kommts gut an und insgeheim hoffe ich ja, dass es auch wieder Dates gibt wo man sich die Klamotten vom Leib reißen kann. -


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