Mittwoch, 22. Juni 2011

Die Qual der Wahl

als Singlefrau Mitte 30 hat man in einer Kleinstadt genau zwei Möglichkeiten den Mann fürs Leben zu finden. Entweder wir entscheiden uns für einen der noch unter 30 ist, ledig und noch keine Kinder hat, am Anfang seiner Karriere steht und seine Midlife Crisis in frühestens zehn Jahren bekommt. Probleme könnte es mit dem Musikgeschmack geben als auch mit der Weinkarte und natürlich die Gefahr...dass er sich ja doch früher oder später nach einer Jüngeren umsieht.

Alternativ nehmen wir einen über 40, der uns aufgrund seiner erfolgreichen Karriere die Welt zu Füßen legt, ein akzeptables Auto fährt und seine Midlife Crisis bereits hinter sich hat. Spontane Kurztrips durch europäische Hauptstädte gehören zum Alltag und auch sonst bleibt kein Wunsch offen. Mit Glück ist noch alles intakt und der Familienplanung steht nichts im Wege, so dass auch dieser Punkt abgehakt werden kann. Und um eine Jüngere wird er sich dank unserem noch jugendlichen Aussehen erst mal auch nicht kümmern und er weiß welcher Rotwein uns am besten schmeckt. Vorausgesetzt ist natürlich, dass er keine drei Kinder im Schlepptau hat und auch noch nicht beziehungsgeschädigt ist, was die Auswahl wiederum drastisch nach unten drückt. Und wie hieß es schon bei SATC: " Männer über 40 sind wie ein Kreuzworträtsel, schwierig, raffiniert und man weiß nie, ob man die richtige Antwort hat!"

Die dritte Möglichkeit, nämlich einen in unserem Alter, also über 30 aber unter 40 zu finden, fällt weg. Der Großteil dieser Gattung befindet sich am Anfang ihrer Midlife Crisis, fährt wie irre Rad oder entdeckt gerade todesmutig neue Hobbies, die das ganze Wochenende einnehmen. Andere wohnen gar noch zu Hause oder haben sich gerade frisch getrennt und na ja, Freiwild wollen wir dann auch nicht mehr sein. Der Rest, zumindest hier in der Gegend, hat so einen schwäbischen Dialekt, dass es für ihn schwierig sein dürfte eine Partnerin zu finden die ihn versteht. Denn welche Frau in unserem Alter möchte bitte noch "a scheenes Meidle" sein und anschließend mit Mutti Schokolade trinken gehen?

Ich befürchte nur, dass sich das genau so weiter erstreckt, auch wenn man Singlefrau Mitte 40 ist..wird sich jemals was ändern? Sind unsere Ansprüche an eine Beziehung doch zu hoch, ist uns nichts gut genug oder haben wir den Anschluss im Laufe der Zeit verpasst? Oder laufen wir gar mit Brettern vorm Kopf durch die Welt und sehen die wenigen in unserem Alter nicht, die noch normal sind?

Wie auch immer, allemal beruhigend ist ja, dass es dem anderen Geschlecht genauso geht wie uns.

Und wer weiß, eines Tages wird es vielleicht doch so sein, dass es uns umhaut, dass wir nicht mehr wissen wo oben und wo unten ist, die Welt Kopf steht und wir denken...das ist es!

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