neulich, an einem Freitag Abend, hatte ich die Ehre zu Gast im Taverna Cavos in Stuttgart zu sein. Das griechisches Restaurant ist derzeit eine der angesagtesten Locations in Stuttgart was auch eine entsprechend lange Wartezeit auf einen Platz mit sich bringt. Da ich eingeladen war brauchte ich keine Warteliste und wartete gespannt auf das, was da kommen mag.
Die Plätze werden im Cavos in zwei Etappen vergeben. Man muss bei der zweiten Etappe dabei sein um bei fortgeschrittener Stunde bei Sirtaki-Pop und Ouzo richtig abzutanzen, denn nach dem Essen werden die Tische zur Tanzfläche!
Nach einem Begrüßungssekt, den man sich unten am Empfang mit gefühlten 100 anderen Leuten teilt und dabei auch halb tot gedrückt wird, wartet man auf den Tisch. Ist dieser frei wird man von einem der Kellner oder einer netten Kellnerin dorthin begleitet. Das Essen schmeckt vorzüglich, es geht flott und die Getränke Empfehlung vom Kellner passt, was mich sehr verwundert bei der Menge an Leuten die sie da durch den Abend schleusen. Das Preisleistungsverhältnis ist durchaus akzeptabel, der Lärmpegel während dem Essen ist leider etwas hoch da alles offen ist. Die Einrichtung ist einfach aber schön. Der Service schnell und zuvorkommend.
Alles nett bis daher, wären da nicht diese seltsamen Menschen um einen herum. Ohne Highheels trotz Schnee und Markenklamotten geht gar nichts. Ich komme mir in meinem Orsay-Billig-Kleid und Stiefel vor als wäre ich im falschen Film. Scheint zwar niemand zu bemerken dass es kein Prada ist und ich behaupte es sah auch besser aus als manch Prada Kleid, aber gut. Und nein ich zieh im Winter keine Pumps an, basta! Außerdem war ich noch nie beim Schönheitschirurgen und auch eine Botox Behandlung habe ich bisher auch ausgelassen. Auch ist mein Dad kein reicher Unternehmer und nein ich stehe auch nicht auf Manager über 50. - Und ja ich hab mich am eigenen Tisch schon nicht wohl gefühlt weil Geld für mich nunmal einfach nicht das Wichtigste ist.
Sobald das Essen dann vorbei ist werden Unmengen an Servietten ausgeteilt. Dann geht die Show los und zum Sirtaki Pop werden die Servietten durch die Gegend geschmissen. Ich habe den Sinn dahinter leider nicht verstanden. Das was ich gesehen habe waren Stuttgarts gestresste Manager und verzogene Elite-Kinder. Die Manger konnten endlich ihren Burn-Out-Stress abbauen und die Elite-Kinder ihrem ADHS-Bewegungsdrang nachkommen. Unglaublich! - Unmengen an Champus, Sekt und Ouzo gehen über die Tische auf denen nun die Frauen tanzen als hätten sie es nötig ihren Körper zu verkaufen. Was nebenbei an Drogen und K.O.-Tropfen verteilt wird kann man der örtlichen Presse entnehmen. Für mich hat das mit Party nichts mehr zu tun. Das sind Menschen die mit dem normalen Alltag überfordert sind und hier für Geld den Stress abbauen.
Da wundert mich die aktuelle Ritalin und Psychopharmaka-Statistik nicht mehr!
Nun ja, jedem das Seine. Ich ziehe eine Party mit guter Musik, netter Begeleitung und Unterhaltung einfach vor.
Wie auch immer, gesehen sollte man es einmal haben, sei es um selber Stress abzubauen oder aber um sich zu amüsieren! - Vorstellen kann ich mir durchaus nochmal dort zu essen, aber dann in der ersten Etappe, damit ich rechtzeitig wieder weg bin, wenn das Therapieprogramm los geht!
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